Nachruf - Jutta Paulerberg

In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer Mutter und Großmutter

 

Jutta Paulerberg geb. Kimpel,

 

die am 22.06.24 nach kurzer, schwerer Krankheit von uns gegangen ist.

 

Geboren wurde Jutta am 18.04.1947 in Duisburg als Tochter von Otto und Anneliese Kimpel. Sie hatte eine behütete Kindheit und genoss schon in jungen Jahren die großen Geburtstags- und Karnevalsfeiern der Familie in Duisburg-Rahm bei der Verwandtschaft. Ihre Eltern besuchten regelmäßig die Tanzkurse bei Hans und Hedwig Paulerberg und als dann zu Hause im Wohnzimmer nochmal geübt wurde, kam Jutta auch das erste Mal mit dem Tanz in Berührung. Mit vier Jahren - so zeigt ein Foto im Familienalbum - tanzte sie mit ihrem Vater den ersten Tango. Ein Tango, der weitreichende Folgen haben sollte...

 

Ihren ersten Tanzkurs besuchte Jutta 1965 bei Hedwig Paulerberg und war fortan begeisterte Tanzschülerin. Nach der Schule befanden ihre Eltern aber zunächst eine Ausbildung beim Finanzamt als den richtigen beruflichen Weg. Somit musste die Tanzausbildung nochmal warten. Otto und Anneliese mussten sich dem unbändigen Wunsch schließlich aber doch beugen. So zog es Jutta 1968-1970 in die renommierte Hamburger Tanzschule Hädrich-Opitz, wo sie bei den Deutschen Meistern die Ausbildung zur ADTV-Tanzlehrerin absolvierte.

 

Mehr und mehr verliebte sie sich in den Beruf und zeitgleich bei Heimatbesuchen in den Juniorchef Harald Paulerberg, was 1970 nach der Ausbildung mit einer Hochzeit besiegelt wurde. In den folgenden Jahren wuchs die Tanzschule und die beiden tanzten auf das ein oder andere Podest bei den sogenannten ADTV-Starlet-Turnieren und den Rising Stars. Später erreichten Sie gegen erfolgreiche weltbekannte Paare wie Trautz, Opitz und Weißenberg den 6. Platz bei der Deutschen Meisterschaft. In Blackpool, dem größten internationalen Tanzturnier, belegten sie von 500 Paaren den 16. Platz.

 

Jutta und Harald waren ein Dreamteam, beruflich wie privat. Die Tanzschule wuchs und Jutta verwirklichte sich selbst mit dutzenden Paartanz- und Freestyle-Formationen, die mittlerweile besonders zu ihrer Leidenschaft geworden waren. Sie legte wie Harald 1975 die Prüfungen bei der englischen ISTD (Imperial Society of Teachers of Dancing) in den Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen ab,  wurde Ausbilderin, Tanzsporttrainerin und Wertungsrichterin im ADTV und gemeinsam mit Harald richtete sie Events wie den World Cup der Amateure, den Großen Preis von Europa und die Deutschen Meisterschaften der Professionals in der Duisburger Mercatorhalle aus.

 

Die Gesellschaft tanzte überall wie wild auf vollen Tanzflächen und in ausgebuchten Stadthallen in die 80er Jahre und das berufliche Glück hätte nicht größer sein können. Als 1982 und 1983 ihre Kinder Julia und Nico zur Welt kamen, war Jutta, so sagte sie es selber "die glücklichste Frau der Welt". Fortan waren ihre Kinder nun der Lebensmittelpunkt, was sie beruflich jedoch keineswegs bremste. 1987 unterrichteten Jutta und Harald als Fachlehrer für Gesellschaftstanz auf dem weltweit größten Tanzlehrerkongress, dem INTAKO. Sie entwarf mit zwei Kollegen das Kindertanzkonzept für den ADTV und bildete auch hier zahlreiche Kollegen aus Deutschland fort. Darüber hinaus studierte sie in den 90er Jahren Psychotherapie und fügte auch die Tanztherapie ihrem beruflichen Spektrum hinzu.

Nachdem Jutta und Harald privat getrennte Wege gingen,  gründete Jutta ihr Herzensprojekt Body & Soul, welches sich mehr der therapeutischen Arbeit mit Menschen widmete - eine neue noch tiefgründigere Seite ihres Wirkens. Parallel unterstützte sie ihre Kinder, wann immer es möglich war während der Ausbildung, des Studiums oder in der Startphase ihrer Selbstständigkeit. Jutta war sich bis zuletzt für nichts zu schade, wenn es um das Wohl der Tanzschule ging. Ob es das Falten und Kuvertieren von tausenden Werbeflyern, das Beratschlagen über herausfordernde Situationen oder auch nur mal die Blumenpflege war. Als Jutta durch Johanna und Joshua Großmutter wurde, ging sie als Oma mit Herz und Seele auch in dieser Rolle voll auf.

 

Im Dezember 2023, nur zwei Monate nach ihrer bewegenden Rede auf der Gala zum 120-jährigen Bestehen der Tanzschule und drei Tage vor der Geburt ihres dritten Enkelkindes Matteo, bekam sie die niederschmetternde Diagnose: Gallenwegskarzinom im fortgeschrittenen Stadium. Man gab ihr ohne Therapien noch ein halbes Jahr und leider reichte auch die Kraft für eine notwendige und dauerhafte Behandlung nicht mehr aus. Im März/ April 2024 konnte sie mit der Hilfe ihrer Familie noch einmal fünf Wochen am Gardasee verbringen, was das Leben in ihr noch einmal aufblühen ließ. Eine, den Umständen entsprechend, letzte gute Zeit mit ihren Kindern und Enkelkindern. Zuletzt verstarb sie in ihrem Elternhaus in Duisburg-Duissern an den Folgen ihrer Krebskrankheit.

 

Auch wenn wir uns auf diesen Moment vorbereiten konnten, so schmerzt es unendlich, unsere liebevolle Mutter und Großmutter gehen zu lassen. Wir werden sie für immer vermissen! Ihr liebevolles Gemüt und ihre vertrauensvolle Art zu erziehen, wird in uns und ihren Enkelkindern weiterleben. Wir hätten uns keine bessere Mama wünschen können!

 

Julia und Adrien mit Johanna und Joshua

Nico und Charlotte mit Matteo

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